Nach der Veröffentlichung der ForuM-Studie zur sexualisierten Gewalt in der Evangelischen Kirche hat sich Landesbischof Christian Kopp am 26. Januar 2024 in einem Brief an die Gemeinden und Einrichtungen der bayerischen Landeskirche gewandt.
Darin bekräftigte Landesbischof Christian Kopp erneut, dass es keine Toleranz gegenüber sexualisierter Gewalt geben dürfe: „Sexualisierte Gewalt darf keinen Platz haben in unserer Kirche!“ Er selbst stehe fassungslos vor jedem Fall einer betroffenen Person, so der Landesbischof. Es „schreie zum Himmel“, dass es in der Evangelischen Kirche Gewalt gegen Kinder, Frauen und Männer gebe.
Er bittet darum, bei Intervention und Prävention wie bisher aufmerksam zu sein und weitere Schritte zu gehen. „Wir schaffen das nur gemeinsam“, so Kopp. Und er erklärte, dass sich alle Landeskirchen zeitnah der Durchsicht aller Personalakten stellen müssten – was in der Kürze der Zeit, die von den Forschenden der ForuM-Studie vorgegeben wurde, nicht möglich war.
Die Kirchengemeinden und Einrichtungen sind gebeten, den Inhalt den Mitgliedern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in den Regionen in Bayern und auch allen Mitarbeitenden in Dekanatsbezirken, Kirchengemeinden, Einrichtungen und Diensten zugänglich zu machen – vielleicht auch durch Verlesen im Gottesdienst am kommenden Sonntag.
Hier finden Sie den Brief im Wortlaut:
Hintergrund: Zur ForuM-Studie
Die ForuM-Studie (Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland) wurde von allen 20 Landeskirchen und der EKD in Auftrag gegeben und finanziert. Sie soll Risikofaktoren identifizieren, die sexualisierte Gewalt in der Kirche begünstigen, und rückt dabei insbesondere die Perspektive der Betroffenen in den Fokus.